Die Popcornschlange - Leseprobe

In der Popcornschlange gibt es aber nicht nur was zu lesen. Immer wieder begegnet euch die Popcornschlange in anderen Situationen. Ein paar witzige Illustrationen sorgen für Abwechslung beim Lesen. Die Bilder im Buch sind schwarz/weiß, ihr könnt also selbst für Farbe im Buch sorgen. Viel Spaß damit :-)

Kapitel 1 - Langschläfer und Kurzschläfer

 

Als Jana an diesem Sonntagmorgen aufwachte, wusste sie gar nicht, was für ein aufregender Tag auf sie wartete. So richtig konnte sie noch nicht die Augen öffnen. Sie tastete vorsichtig nach dem Lichtschalter ihrer Nachttischlampe und knipste sie an.

Wegen dem grellen Licht musste Jana die Augen fest zusammenkneifen. Das war immer besonders schlimm, weil es bei Jana im Zimmer ganz dunkel ist, wenn sie schläft. Gleich, nachdem das Licht anging, warf sie sich ihre Decke über den Kopf.
Nun schaute sie immer ein bisschen länger unter der Bettdecke hervor. Aber als sich Janas Augen an das Licht gewöhnt hatten, wollte sie doch nicht gleich aufstehen. Deshalb kuschelte sie sich noch einmal in ihre Daunendecke ein und lauschte den Geräuschen, die sie aus der Küche hörte. Geschirr klapperte, die Kaffeemaschine machte sich durch ein Zischen bemerkbar und plötzlich ging die Haustüre auf, was bedeutete, dass Papa mit den Brötchen kam.
»So, jetzt kann ich aufstehen«, sagte Jana leise zu sich selbst und schlug die Decke zurück. Sie freute sich am Wochenende immer sehr auf ein gemütliches Frühstück.
Sie schlich sich ganz leise die Treppe hinunter. Als sie unten angekommen war, stellte sie sich unter den Türrahmen und streckte ihren Kopf durch die Tür ins Esszimmer.
»Guten Morgen, du Langschläfer«, sagte Mama zu Jana, als sie in ihre Richtung schaute.
»Guten Morgen, ihr Kurzschläfer«, antwortete Jana und alle mussten dabei lachen.
Zum Glück gab es am Wochenende immer die weichsten Brezeln der Welt beim Bäcker. Da war für Jana schon der halbe Tag gerettet. Obwohl sie noch sehr zerzaust aussah, machte sie einen sehr zufriedenen Eindruck.
Wie jeden Morgen ließ sie auch heute ihre blonden langen Haare manchmal in den Teller hängen.
»Jetzt pass doch mal mit deinen Haaren auf!«, sagte Papa. »Sonst musst du noch eine Badekappe beim Frühstücken anziehen.«
Aber diese doofen Haare wollten auch einfach nicht da bleiben wo sie hin-gehörten. Und eigentlich fand Jana den Gedanken mit der Badekappe ganz lustig.
Kurz bevor sie mit Frühstücken fertig waren, fragte Papa: »Jana, hast du Lust heute mit mir ins Kino zu gehen?«
»Hmm, kommt drauf an in was für einen Film«, antwortete sie etwas skeptisch. Jana war nämlich ein eher ängstlicher Kinobesucher. Und diese ganz aufregenden Filme mochte sie nicht wirklich.
»Der Neue mit den Wilden Hühnern läuft gerade.«
»Oh ja, da hab ich Lust«, antwortete Jana.
Kaum hatte sie ausgesprochen, klingelte das Telefon.
»Wer ruft denn da schon so früh an?«, fragte Mama und wollte gerade auf-stehen um das Telefon zu holen. Wie fast immer war Jana schneller aufgesprungen und blitzschnell am Wohnzimmertisch, wo das Telefon lag.
»Jana hier....Hallo«.
Anna hatte angerufen. Sie ist eine Freundin von Jana und die beiden gehen zusammen in die dritte Klasse. Anna wollte noch etwas zu den Hausaufgaben wissen.
Nach einer Weile fingen sie an zu flüstern.
»Ich bin gespannt, was die beiden da wieder aushecken«, sagte Mama mit einem Grinsen im Gesicht und zog die Augenbrauen hoch.
Und schon gab Jana ohne etwas zu sagen den Hörer einfach an ihren Papa weiter.
Der sagte etwas verwundert: »Hallo?«, und wartete ab, was jetzt passierte. Aber es geschah erst einmal gar nichts. Und deshalb versuchte er es noch einmal: »Hallo?«, und jetzt erhielt er sogar eine Antwort - und zwar von Annas Mama.
»Hallo, was gibt's denn?«, fragte sie.
»Das weiß ich nicht«, sagte Janas Papa und musste lachen. »Jana hat mir einfach den Hörer gegeben. Ich frag sie mal.« Er schaute fragend in ihre Richtung und Jana antwortete: »Kann Anna mit ins Kino?«
»Alles klar, ich hab's gehört«, sagte Annas Mama am anderen Ende der Leitung. Jana wurde schon ganz ungeduldig. Sie wollte natürlich sofort eine Antwort. Aber wie immer quatschten die Erwachsenen plötzlich noch über irgendetwas anderes. Gab es denn gerade etwas Wichtigeres als Kino? Warum mussten Eltern immer noch so viel unnötiges Zeug reden. Wo doch so wichtige Dinge zu klären waren.
Jana stand ganz dicht neben ihrem Papa. Aber so sehr sie sich auch an-strengte, sie konnte nichts von dem was Annas Mama sagte, verstehen. Jana dachte die beiden Erwachsenen würden nie aufhören zu reden.
»Und? Darf sie mit?«, fragte Jana ganz aufgeregt, als ihr Papa endlich aufgelegt hatte.
»Ja, klar. Wir holen sie um zwei Uhr ab«.